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Körper und Seele in Not

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Eigentlich wissen wir intuitiv sehr gut, dass sowohl der Körper als auch die Seele versorgt werden müssen, damit sie gesund bleiben. Der Körper braucht ausgewogene Ernährung, eine gesunde Umgebung mit sauberer Luft, Sonne, Wasser und einem guten Gleichgewicht von Spannung und Entspannung. Für die Seele gilt eigentlich dasselbe: auch sie braucht ‚Nahrung’: sie braucht Zufuhr und Stimulans von außen. Die Zufuhr von außen, das, was unsere Seele nährt, kommt aus der Natur, aber vor allem kommt es von anderen Menschen. Wir brauchen das Verständnis, das Interesse und das Mitfühlen anderer Menschen: Wir brauchen Resonanz, damit wir uns bei uns selbst und bei anderen Menschen ‚zuhause’ und sicher fühlen können. Menschen brauchen nun einmal Menschen. Neben der Stimulans von außen braucht die Seele auch die Möglichkeit, das, was gefühlsmäßig in uns lebt, zum Ausdruck zu bringen: durch Worte, Mimik, Gestik und Bewegung und natürlich auch durch unsere Sprache: so können wir unser Bedürfnisse kommunizieren.

Die Chance, dass Körper und Psyche gesund bleiben, ist am größten, wenn der Organismus in der Lage ist, den Wechsel von Spannung und Entspannung, Aktivität und Passivität in effektiver und flexibler Weise zu gestalten. Stress und Belastungen sind, solange sie in gewissem Rahmen bleiben, vom Organismus tragbar. Die Körper-Psyche verfügt über Mechanismen, um gut damit umzugehen. Dafür ist es allerdings wichtig, dass der Mensch auch in der Lage ist, sich auf einer tiefen Ebene zu entspannen. Dies ist für viele Menschen sehr schwierig. Manche leben auf einem chronisch hohen Stressniveau, andere sind nur schwer in der Lage nach einer Belastungssituation wieder zu einem ruhigen inneren Gleichgewichtszustand zurück zu kehren. Wenn der Wechsel von Spannung und Entspannung nicht gelingt, dann kommen Körper und Seele in Not.

Dies äußert sich durch Krankheiten, Belastungsgefühle, Unzufriedenheit oder Nervosität, Krisensituationen, unangenehmen Gefühlszuständen, Probleme in der Partnerschaft oder mit anderen Menschen etc. Viele Menschen, die Psychotherapie suchen,  leiden unter Gefühlen von Niedergeschlagenheit, sie haben Ängste, sind innerlich angespannt, können nicht schlafen und entspannen… Bei allen diesen Symptomen leiden sowohl der Körper als auch die Seele. Im Folgenden sollen einige der möglichen Probleme aufgegriffen werden:

Wenn der Körper ‚streikt’

In einer sehr interessanten amerikanischen Studie ist herausgefunden worden, dass widrige Erfahrungen in der Kindheit ein bedeutender Risikofaktor sind für die Entstehung somatischer und psychischer Krankheiten. Ein Kind, das z.B. missbraucht, verwahrlost oder wenig elterliche Fürsorge erfahren hat, hat eine signifikant erhöhte Wahrscheinlichkeit an Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Übergewicht, selbst Knochenbrüchen zu erkranken, als ein Kind, das diesen emotionalen Hintergrund nicht hat. Widrige Kindheitserfahrungen korrelieren außerdem hoch mit Depression, Alkohol- oder anderem Drogenmissbrauch, Rauchen etc.

Diese Forschungen zeigen: Psyche und Körper sind zwei Seiten einer Medaille. Eine ganzheitliche Sichtweise, die Körper und Psyche integriert, sollte beiden Seiten Aufmerksamkeit schenken. Die meisten unserer Krankheiten haben zu tun mit der Art und Weise, wie wir unser Leben leben, wie viel Stress wir verkraften können, mit welchen Belastungen unsere Persönlichkeit umzugehen weiß, mit der Qualität unserer persönlichen und sozialen Beziehungen etc. Es ist allgemein bekannt, dass Menschen, die sich in ihrem Leben überfordert fühlen, im Allgemeinen schneller an einer Grippe erkranken, als Personen, die sich gut fühlen: Die Qualität des Immunsystems ist direkt mit der psychischen Befindlichkeit verbunden. 

Wenn wir also die Gesundheit fördern wollen, dann können wir die Psyche nicht außer Acht lassen. Aber auch wenn eine Krankheit schon ausgebrochen ist, kann der Heilungsprozess über psychische Faktoren unterstützt werden: Ruhe, freundliche Aufmerksamkeit und liebevolle Betreuung helfen Wunder…

Wenn die Seele vom Körper ‚abgekoppelt’ ist

Viele Menschen haben das Gefühl, dass sie eigentlich nur aus einem ‚Kopf’ bestehen. Es fällt ihnen schwer, ihren Körper mit seinen Emotionen und Impulsen wahrzunehmen. Ihr Gefühlsleben ist ihnen ein Buch mit sieben Siegeln; sie meistern ihr Leben mit Hilfe äußerer Regeln oder vor allem rationaler Erwägungen. Das alles hat den Vorteil, dass das Leben kontrollierbar und dadurch übersichtlich erscheint. Problematisch wird es allerdings in menschlichen Beziehungen: Wer wenig fühlt, kann auch positive Gefühle wie Freude und Liebe nicht so recht in sich wahrnehmen. Außerdem fällt es diesen Menschen sehr schwer, zu wissen, was sie eigentlich wollen. In ihrem Leben fehlt es darum an Veränderung, Begeisterung, Neugier, Flexibilität und Spontaneität.

Sich von seinem Gefühlsleben abzukoppeln, hat wahrscheinlich gute Gründe. In der Vergangenheit (oder auch der Gegenwart) vieler Menschen hat es wahrscheinlich Erfahrungen gegeben, bei denen es zu schmerzhaft oder angstbesetzt war, zu fühlen wie es ihnen damit ging. Ein Beispiel dazu: Wenn ein Junge immer wieder erlebt hat, dass er gedemütigt wurde, wenn er weinte und Hilfe und Schutz brauchte, dann kann es sein, dass er sich dies ganz schnell abgewöhnt. Der Organismus ist nämlich in der Lage, bestimmte Gefühle oder Bedürfnisse ‚zu vergessen’. Sie sind dem Bewusstsein nicht mehr zugänglich. Oft entwickelt sich um dieses Vergessen herum eine Persönlichkeit, die im Erwachsenenalter viel auf sich hält, weil er ‚hart im Nehmen’ ist und auf seine Autonomie gestellt ist. Vielleicht verachtet er sogar Menschen, die hilflos und bedürftig sind. Dieser Mechanismus funktioniert allerdings nur begrenzt. Durch belastende Umstände oder durch emotionale Überforderung kann es zu einem ‚Zusammenbruch’ dieses Systems kommen. Dann kommt es zu Symptomen und Krankheit. Menschen, die ihre Seele scheinbar von ihrem Körper abgekoppelt haben, überfordern sich emotional: Auf jeden Fall auf Dauer. Und sie schneiden sich von den ‚schönen’ Seiten des Gefühlslebens ab: nämlich von Lebensfreude, Lebendigkeit und Flexibilität.  

Wenn der Körper nicht zu kontrollieren ist

Kopf und Körper werden oft als Polarität gesehen. Wer nur im Kopf lebt und nicht in seinem Körper, der schneidet seine Gefühlswelt ab. Er ‚funktioniert’ eher, statt dass er ‚lebt’. Wir richten uns dann in unserem Erleben und Handeln vor allem darauf, wie ‚man’ in bestimmten Situationen fühlen sollte, wie man sich wann verhalten sollte. Wir funktionieren nach ‚Regeln’, die wir irgendeinmal gelernt haben. Manchmal glauben wir sogar, dass diese Regeln unsere eigenen sind oder dass dies die einzige Art ist, wie man leben kann. Wir haben uns dann von unserer eigenen Psyche abgeschnitten.

Die Fähigkeit zu denken und sich zu kontrollieren ist auf der anderen Seite aber auch eine außerordentlich wichtige Fähigkeit. Sie braucht nicht im Gegensatz zum Gefühl zu stehen. Ein Kopf, der denken kann, kann der Person dabei helfen, Situationen aufzusuchen, in denen sie bekommt, was sie braucht. Ein Beispiel: während eines schweren Arbeitstages mit vielen Terminen und wichtigen Entscheidungen, kann man sein Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung nicht immer dann befriedigen, wenn einem danach ist. Man kann sich allerdings kurze Entspannungssequenzen gönnen (z.B. ein paar Mal gut durchatmen, ein bisschen auf und ab gehen) und man kann sich sagen, dass man um 17 Uhr frei ist und dann erst einmal ein Nickerchen machen wird. Das Denken kann im Dienste der Bedürfnisse stehen und Wege zur Befriedigung finden. Die Denkfähigkeit kann man aber auch in negativer Weise einsetzen: Man kann sich sagen, dass man sich nicht so anstellen soll, dass man unbedingt zu funktionieren habe, dass es doch niemand anderes gibt, der die Arbeit für einen tut, dass ‚gelobt sei, was hart macht’. Dann benutzt man den Kopf gegen die Signale, die aus dem Körper kommen.

Der in positiver Weise genutzte Kopf, als Kontroll- und Denkinstanz in uns, ist sehr wichtig. Sie lässt uns leistungsfähig sein, unsere Bedürfnisse können zeitweise zurückgestellt werden, langfristige Ziele können durchgehalten werden, Gefühle können auch kontrolliert und relativiert werden.

Manche Menschen haben Probleme mit dieser wichtigen psychischen Funktion. Sie sind leicht erregbar, können bestimmte Gefühle nicht in Bahnen lenken. Angst oder Aggression können z.B. nicht mehr in der Hand gehalten werden. Das kann zu sich wiederholenden Streits, Beziehungsproblemen oder sogar zu Gewalttätigkeiten führen. Um diese Impulse zu kontrollieren, greifen manche Menschen z.B. zu Alkohol. Sie versuchen sich damit zu beruhigen und abzulenken. Allerdings entremmt Alkohol andererseits auch, wodurch das Problem umso größer wird. 

Die Fähigkeit, sich selbst und seine Gefühlswelt auf eine gute Art zu kontrollieren, wird heutzutage mit der Funktion eines bestimmten Teils des Gehirns, dem präfrontalen Kortex in Verbindung gebracht. Seine Verschaltungen entstehen, vereinfacht gesagt, durch positive Lernerfahrungen. So weiß man heute, dass Kinder, die in ihrer Kindheit emotional verwahrlost wurden, deren Bindung zu den Bezugspersonen nicht gelang und/oder traumatische Erfahrungen gemacht haben, Defizite dieser Funktionen aufweisen können.

Wenn Gefühle und Erinnerungen Angst machen

Die meisten Menschen bevorzugen bestimmte Gefühle und haben mit anderen Schwierigkeiten. Manche Menschen weinen schnell und habe Zugang zu ihrer Trauer, aber wissen eigentlich nicht gut, wie man mit Wut und Aggression umgeht. Andere werden bei der ersten besten Gelegenheit sauer, haben aber in den letzten 20 Jahren keine einzige Träne vergossen. Unser Umgang mit Gefühlen ist erlernt, und zwar vor allem in der Kindheit. Wir haben z.B. gelernt, dass es falsch ist, sich selbst zu behaupten, eine eigene Meinung zu haben. Wir haben gelernt, dass es negative Konsequenzen hat, wenn wir unseren Mund aufmachen. Vielleicht werden wir verprügelt, oder vielleicht werden wir dafür ein paar Stunden nicht mehr angeguckt, oder unsere Mutter ist so enttäuscht über uns, dass Schuldgefühle aufkommen, die auch ‚Strafe genug’ sind. So haben wir unsere Persönlichkeit entwickelt. Im Erwachsenenalter allerdings merken wir, dass uns bestimmte Gefühlsqualitäten fehlen. Wenn wir keinen Zugang haben zu unserer Aggression, dann ist es schwierig, sich z.B. in einer Partnerschaft abzugrenzen, eine eigene Meinung zu haben und für sich selbst einzustehen. Wenn wir uns nicht mehr innerlich berühren lassen, dann fehlt uns vielleicht der Zugang zu unseren Liebesgefühlen, unseren Bindungs- und Nähewünschen, was wiederum Schwierigkeiten bereiten kann in Partner- oder Elternschaft.  

Wenn man anfängt, sich mit den Grenzen seiner Gefühlswelt zu beschäftigen, dann kann es sein, dass man dabei mit Ängsten und Erinnerungen in Kontakt kommt. Ein Beispiel: ein Klient ist regelmäßig von seinem Vater verprügelt worden. Im Laufe des therapeutischen Prozesses merkt er, dass er Angst hat, seine Funktion als Vorgesetzter auszufüllen, weil er Kritik und negative Folgen befürchtet. Diese Angst stellt sich als eine ziemlich irrationale Angst heraus, denn das, was er verlangt, entspricht genau seiner beruflichen Aufgabe und niemand stört sich daran. Der Klient fängt an, sich mit Erinnerungen an seine Beziehung mit seinem Vater zu erinnern. Er merkt, dass er eigentlich ärgerlich auf ihn ist. Sobald er diesen Ärger beginnt auszudrücken, wird er regelrecht von Angst überfallen. Er erlebt sich quasi, wie ein Kind, das den Kopf vor den Schlägen des Vaters wegzieht. Dies ist ein Beispiel dafür, wie Gefühle und Erinnerungen Angst machen können und verhindern, dass wir die psychischen Funktionen zur Verfügung haben, die wir als Erwachsene brauchen.

Wenn Beziehungen schmerzen

Viele psychische Probleme haben mit menschlichen Beziehungen zu tun. Menschen brauchen Menschen und wir alle haben mehr oder weniger die Tendenz, uns an z.B. einen Partner, einen Freundeskreis, die Familie, die Kollegen etc. zu binden. Wir fühlen uns dann mit ihnen verbunden. Das gibt uns ein Gefühl von Aufgehobensein, Sicherheit, ‚zu Hause’ sein. 

Innere Konflikte oder innere Defizite kommen vor allem zutage, wenn man sich an andere bindet. Das kann sich manchmal sehr dramatisch anfühlen: da gibt es abgrundtiefe Trauer, Verlassenheitsgefühle, Gefühle von Isolation, Vernichtung. Da kann man auch Gefühlen begegnen wie sich gefesselt fühlen, nicht frei zu sein, im Bann des anderen zu sein, vom anderen ausgenützt zu werden etc. Diese Gefühle können durch reale Situationen in einer Beziehung ausgelöst werden, oft sind sie aber so stark und dramatisch, dass man merkt, dass sie eigentlich über die Hier- und- Jetzt Situation hinausgehen. In der Psychotherapie zeigt sich dann oft, dass diese Gefühle mit früheren Bindungserfahrungen zu tun haben. Ein Beispiel: Ein 40jähriger Klient hat große Schwierigkeiten, sich zu binden. Er hat viele kurzfristige Beziehungen, aber die Wahre hat er noch nicht gefunden. Es stellt sich heraus, dass dies kein Zufall ist, sondern damit zu tun hat, dass er eigentlich furchtbare Angst vor Frauen hat. Dieser Angst liegt die Vorstellung zugrunde, dass er, wenn er sich binden würde, der Frau gegenüber machtlos werden würde: Ein Sklave, der dazu da ist, ihr zu gefallen und zu behagen. Seine Mutter ist eine kühle, ziemlich egozentrische Frau, die eigentlich nur an sich denkt und ihren Sohn systematisch von einer guten Beziehung zu seinem Vater abgehalten hat.